Wie sehr belasten die Holzfeuerungsanlagen die Luft, die wir atmen? Sehr stark!
In Südtirol ist Holz als Heizmaterial fester Bestandteil der traditionellen Kultur. Doch während die Wärme des Holzes an kalten Wintertagen für Behaglichkeit sorgt, kann seine Verbrennung ernsthafte Auswirkungen auf die Luftqualität haben. Bei der Verbrennung von Holz, insbesondere bei unsachgemäßer Verbrennung, entstehen Schadstoffe, darunter Feinstaub (PM10 und PM2,5), Kohlenmonoxid (CO), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie das krebserregende Benzo(a)pyren, Stickoxide (NOx) und flüchtige organische Verbindungen (VOC). Diese Substanzen können schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben.
Vor allem Feinstaubpartikel geben Anlass zu großer Sorge, da diese in die Bronchien eindringen und sogar in den Blutkreislauf gelangen und Atemprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Beschwerden verursachen können. Sie können sogar die Blut-Hirn-Barriere überqueren und neurologische Krankheiten hervorrufen.
Die Orographie und die Meteorologie Südtirols können die Belastungen der Holzverbrennung auf die Luft noch verstärken. Die Täler wirken wie Fallen für Luftschadstoffe und verhindern die Verteilung der Schadstoffe. In den Wintermonaten tragen zudem thermische Inversionen dazu bei, dass sich die Schadstoffe in den Tälern lagern.
Mehr als 95 % der B(a)P-Emissionen auf Landesebene stammen aus der nicht richtigen Verbrennung von Holz in kleinen Anlagen (Öfen, Kamine, preiswerte Herde). Etwa 75 % der PM10- und PM2,5-Emissionen werden von Hausheizungen erzeugt, und von diesem Anteil stammen etwa 90 % aus der nicht optimalen Verbrennung von Holz.
Die größte Feinstaubquelle sind holzbetriebene Hausheizungen, wobei insbesondere in ländlichen Gemeinden, die Emissionen der Holzverbrennung in kleinen Anlagen besonders hoch sind.